So finden die Schmetterlinge ihren Weg zu uns
Unsere Schmetterlinge stammen ausschließlich aus Zuchtfarmen in Ländern ihrer tropischen Verbreitungsgebiete, hauptsächlich aus Costa Rica, die die Bedingungen des Internationalen Artenschutzabkommens (C.I.T.E.S.) erfüllen. Die Schmetterlinge sind nicht artgeschützt und keine Wildentnahmen. Sie werden alle ein bis zwei Wochen als Puppen per Luftfracht an den Palmengarten geschickt und schlüpfen dann bei uns. Dafür bieten wir ihnen im Haus ideale Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Das sind rund 24 Grad Celsius und 80 Prozent Luftfeuchte.
Die Schmetterlingszucht unterstützt eine nachhaltige, ländliche Entwicklung in den Herkunftsländern. Die Züchter:innen bauen auf ihren Farmen für die Schmetterlinge und die Raupen Nektar- und Futterpflanzen an und verzichten vollständig auf den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden. Diese würden nicht nur den „Schädlingen“, sondern auch den Schmetterlingen schaden. Nach wenigen Wochen verpuppen sich die Raupen. Sie werden sorgfältig verpackt und an Schmetterlingshäuser weltweit exportiert. Die Schmetterlingszucht sichert den Züchter:innen ein geregeltes Einkommen.
Je nach Verfügbarkeit erhalten wir Raupen unterschiedlicher Arten, sodass immer wieder verschiedene Schmetterlinge zu sehen sind. Unser Schmetterlingshaus bietet den geschlüpften Faltern einen artgerechten Lebensraum. Sie finden hier je nach Vorliebe ein vielfältiges Spektrum an Nektar- und Futterpflanzen und reifes Obst sowie eine selbst hergestellte Nektarmischung aus Honig, Pollen und Zucker auf Naturschwämmen. Selbstverständlich verzichten wir vollständig auf Pflanzenschutzmittel.
Diese Schmetterlinge flattern bei uns
- Catonephele numilia:
Catonephele numilia
Verbreitung: Feuchtwälder in Mittel- und Südamerika
Die Vorderflügel sind samtig schwarz gefärbt, bei den Männchen mit sechs großen, leuchtend orangen Flecken. Die Flügelunterseiten sind braun. So ähneln die Falter mit zusammengeklappten Flügeln einem abgestorbenen Blatt.
- Monarchfalter:
Danaus plexippus
Verbreitung: Nord-, Mittel- und Südamerika, Australien, Neuseeland, Neuguinea, Kanarische Inseln in zahlreichen Lebensräumen wie Felder, Grasland. Überwintert in Nadelwäldern.
Das Migrationsverhalten des Monarchfalters ist einzigartig, der Strecken bis zu 3.000 Kilometer zurücklegt. Mehrere Millionen Tiere wandern jedes Jahr von Nordamerika in Richtung Mexiko, um dort zu überwintern.
- Blauer Morphofalter:
Morpho peleides
Verbreitung: Von Mexiko über Venezuela und Trinidad bis nach Kolumbien
Der auffällige Blaue Morpho ist einer der häufigsten Schmetterlinge im Regenwald. Die metallisch blaue Flügelfarbe beruht nicht auf Pigmenten. Der Farbeffekt entsteht durch die geriffelte Oberfläche der Flügelschuppen, die die Lichtstrahlung reflektieren und brechen.
- Königs-Schwalbenschwanz:
Papilio thoas
Verbreitung: Südliche Vereinigte Staaten, Zentral- und Südamerika, Karibik
Diese Art gehört zu den größeren Schwalbenschwänzen. Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Pflanzen, darunter Citrus- und Pfeffer-Arten. Die Raupen imitieren Vogelkot und stülpen bei Gefahr eine rote Nackengabel aus.
- Vanillefalter:
Agraulis vanillae
Heimat: Südliches Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika
Mit 9,5 cm Flügelspannweite ist der Vanillefalter ein relativ großer Schmetterling. Populationen im Süden der Vereinigten Staaten fliegen im Frühjahr als Wanderfalter bis in den Mittleren Westen und kehren im Winter wieder in südliche Gefilde zurück.
- Gebänderter Königs-Schuster:
Archaeoprepona demophon
Heimat: Mexiko, Mittelamerika, nördliches Südamerika
Diese Falter sitzen häufiger als andere Arten ihrer Gattung am Boden. Weil sie sich nicht von Blütennektar, sondern vom Saft verrottender Früchte ernähren, sind sie Stammgäste an unseren Obstketten.
- Gelbrandsegler:
Battus polydamas
Heimat: Südliches Nordamerika, Mittelamerika, Teile von Südamerika
Die dunkelbraunen, dornigen Raupen dieser Art fressen Blätter von Osterluzeigewächsen (Aristolochiaceae). Das darin enthaltene Gift macht die Raupen wie auch später die Schmetterlinge für Fressfeinde ungenießbar.
- Geschwänzter Tiger:
Consul fabius
Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Südamerika bis Amazonasbecken
Consul fabius ist ungiftig, imitiert aber giftige Arten. Zu seiner Strategie zählt auch, sich eher in der zweiten Tageshälfte in den tieferen Lagen der Wälder zu zeigen. Da seine giftigen Vorbilder schon früh am Morgen flattern, lernen unerfahrene Vögel so schneller, Falter mit Tigermuster als Beute zu meiden.
- Oranger Tiger:
Dryadula phaetusa
Heimat: Südliche USA, Mittelamerika, Südamerika bis Brasilien
Der Orange Tiger ist selten im Wald anzutreffen, sondern bevorzugt offene, feuchte Biotope wie Feuchtwiesen oder Sümpfe. Mit seinen auffälligen Warnfarben weist der Falter Fressfeinde auf seine Ungenießbarkeit hin.
- Isabella-Passionsblumenfalter:
Eueides isabella
Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Südamerika bis Amazonasbecken
Dieser Falter lebt vor allem in Wäldern und hält sich in den Baumkronen auf, weshalb er im Blüten- und Schmetterlingshaus nicht so oft in Augenhöhe anzutreffen ist. Mit seinem orange-braunen Tigermuster warnt er Fressfeinde vor seiner Ungenießbarkeit.
- Glasflügler:
Greta oto
Heimat: Mittelamerika, mittleres Südamerika, vereinzelt auch nördlicher (Texas) oder südlicher (Chile)
Bis auf die dunklen Adern in seinen Flügeln ist der im Regenwald lebende Tagfalter fast durchsichtig. Seine transparenten Flügelbereiche sind nicht von dachziegelförmigen Schuppen bedeckt wie bei den meisten anderen Schmetterlingen, sondern von winzigen Härchen überzogen.
- Variabler Mosaikfalter:
Hamadryas feronia
Heimat: Texas, Mexiko, Mittelamerika, Teile von Südamerika
Diese Schmetterlinge halten sich in Gruppen in größeren Höhen an Baumstämmen auf. Sie sitzen dort mit ausgebreiteten Flügeln, sodass sie dank ihrer beige-schwarzen Marmorierung auf der Borke der Bäume kaum auffallen.
- Sapho-Passionsblumenfalter:
Heliconius sapho
Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Südamerika bis Ecuador
Die Männchen haben es sehr eilig mit der Begattung. Sie erkennen Puppen, aus denen bald Weibchen schlüpfen, anhand freigesetzter Duftstoffe. So können sie in der Nähe von älteren Puppen darauf lauern, dass das Weibchen schlüpft, und es kurz darauf begatten.
- Marmorierter Blattflügel:
Hypna clytemnaestra
Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Südamerika bis Argentinien
Dieser Falter trinkt den aus Stämmen austretenden Baumsaft oder den Saft überreifer Früchte. Manchmal sitzt er auch auf dem feuchten Boden und saugt Wasser mitsamt den darin gelösten Mineralstoffen auf.
- Blaue Welle:
Myscelia cyaniris
Heimat: Südliches Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika bis Peru
Dieser Falter lebt vor allem im Regenwald und ernährt sich nicht von Blütennektar, sondern von überreifem Obst. Gelegentlich saugt er auch an Exkrementen, um die darin enthaltenen Mineralstoffe aufzunehmen.
- Rotgetupfter Schwalbenschwanz:
Papilio anchisiades
Heimat: Südliches Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika bis Argentinien
Charakteristisch ist die rote Fläche auf den Hinterflügeln, die von schwarzen Adern durchzogen wird. Die Raupen erinnern mit ihrer bräunlich-cremefarbig marmorierten Färbung an Vogelkot und schrecken damit Fressfeinde ab.
- Schwarzer Schwalbenschwanz:
Papilio polyxenes
Heimat: Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika bis Peru
Der Schwarze Schwalbenschwanz zählt zur Familie der Ritterfalter, die mit Ausnahme der Antarktis weltweit vorkommt. Ritterfalter unterscheiden sich von allen anderen Schmetterlingen dadurch, dass ihre Raupen eine Nackengabel besitzen, die sie bei Gefahr zur Abschreckung von Fressfeinden ausstülpen.
- Rinderherz:
Parides iphidamas
Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Teile von Südamerika
Das Rinderherz ernährt sich von Blütennektar und sucht in unserem Haus gern das Wandelröschen als Futterpflanze auf. Der Falter ist ziemlich unbeständig und lässt sich selten ruhig auf den Blüten nieder, sondern saugt den Nektar im Schwirren.
- Rothschildia lebeau:
Rothschildia lebeau
Heimat: Südliches Nordamerika, Mittelamerika, nördliches Südamerika
Rothschildia lebeau ist ein echter Nachtfalter, was man leicht daran erkennen kann, dass die Flügel in der Ruhestellung flach ausgebreitet und nicht über dem Körper zusammengeklappt sind. Auffällig sind die fensterartig durchsichtigen Felder auf jedem Flügel.
- Cremig-punktierter Tigerflügel:
Tithorea tarricina
Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Teile von Südamerika
Die gelb-schwarz-weiß geringelten, glatten Raupen des Tigerflügels ernähren sich von den giftigen Blättern der Gattung Prestonia (Apocynaceae). Dadurch werden Raupen und Falter giftig – worauf die Schmetterlinge mit ihren auffälligen Warnfarben hinweisen.